Auf dem letzten Kreisverbandstag des Kreisverbandes Lahn-Dill der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in 2020 wurde Thorsten Bellersheim mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet. Auf dem jüngsten Kreisverbandstag erhielt der verdiente Rettungsschwimmer aus den Händen von Siri Mezger vom DLRG-Landesverband nun auch noch das goldene mit Brillant besetze Verdienstabzeichen. Diese und weitere Ehrungen, sowie Rechenschaftsberichte der Kreisverbandsführung und deren Neuwahlen standen im Mittelpunkt der Versammlung, zu der Vertreter der DLRG - Ortsgruppen aus Aßlar, Ehringshausen, Hüttenberg, Solms, Waldgirmes und Wetzlar in der Solmser Taunushalle zusammengekommen waren.
Neben der Ehrung des Naunheimer Rettungsschwimmers für sein 43-jähriges Wirken in der DLRG mit der höchsten Auszeichnung der Hilfsorganisation, Bellersheim begleitete unter anderem jahrzehntelang Führungspositionen in vorwiegend technischen Einsatzbereichen, wurden auch der scheidende Vize-Kreisverbandsleiter Steffen Kunz mit selber Auszeichnung in Gold und Laura Staaden in Silber ausgezeichnet.
Es folgte eine Aussprache über den bereits im Vorfeld der Versammlung bereitgestellten Jahresbericht der Kreisverbandsspitze. Demnach wurden unter Pandemiebedingungen 277 Schwimmabzeichen (90 x Seepferdchen, 85 x Bronze, 79 x Silber, 23 x Gold) und 164 Rettungsschwimmabzeichen (25 x Juniorretter, 40 x Bronze, 92 x Silber, 2 x Gold, 5 x Schnorcheltauchabzeichen) abgenommen. Unter denselben Voraussetzungen wurden zehn Erste-Hilfe-Kurse und für die Einsatzkräfte zwei Sanitätstrainings abgehalten. Auch ein in 2020 begonnener Bootsführer-Vorbereitungslehrgang, welcher nach einem vielversprechenden Start wegen der Pandemie nur noch online fortgeführt werden konnte, fand im August letzten Jahres mit einem Praxis-Wochenende seinen Abschluss. Aus dem Bericht geht der Dank des Kreisverbandsleiters Peter Lippel an alle Helfer, Ausbilder und Trainer hervor, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihr Bestes gaben und den Schulungs- und Einsatzbetrieb aufrecht hielten.
Auch das im Jahr 2000 ins Leben gerufene „Kindergartenprojekt“ verbucht eine positive Bilanz. In den letzten beiden Jahrzehnten wurden 6800 Vorschulkinder von den DLRG-Kindergartenteamern mit Ulrich Seidel an der Spitze über die Gefahren am und auf dem Wasser geschult. „Aktuell treten die Kindergärten nach den Lockerungen geballt an uns heran“, betont Seidel, der für die Mitarbeit in seinem Team warb.
Die sieben Einsatztaucher absolvierten in zweiwöchigem Rhythmus Tauchübungen und bei einem Schnuppertauchen im November an der Wetzlarer Fischerhütte stellten diese ihre Arbeit der Öffentlichkeit vor.
Die 27-köpfige Wasserrettungsgruppe rückte im vergangenen Jahr zu acht Einsätzen aus, wo es nicht nur im Januar auf der hochwasserführenden Dill bei Herborn, sondern auch in den Sommermonaten auf dem Streckenverlauf der Lahn und Dill vermisste Personen zu suchen galt. Ferner brach im Februar auf der Krombachtalsperre ein mit zwei Personen besetzter Eissegler im Eis ein, welche von den Rettungsschwimmern vor dem Ertrinken gerettet wurden.
Darüber hinaus sorgten die Rettungsschwimmer an der Ulmbachtalsperre und an den Dutenhofener Seen für Sicherheit. Die Einsatzkräfte aller sechs Ortsgruppen leisteten dort im letzten Jahr trotz allerorts herrschender Einschränkungen 1350 ehrenamtliche Wachstunden und hatten vor allem an heißen Sommerwochenenden alle Hände voll zu tun.
Den Haushaltsplan stellte Geschäftsführer Thorsten Lebeau vor. Demnach steht die Neuanschaffung eines Mehrzweckfahrzeugs für einen schnellen Einsatz in Ufernähe mit Stärken in Wendigkeit und Geländetauglichkeit ebenso auf dem Plan, wie auch die Anschaffung eines neuen Trockentauchanzugs.
Nach wie vor ist der Kreisverband auf der Suche nach einem neuen Domizil. „Die Bausubstanz der Geschäftsstelle,eine ehemalige Baubaracke aus Zeiten des Baus der Bundesstraße 49, ist so marode, dass die Kellerräume nicht mehr nutzbar sind“, hebt der Kreisverbandsleiter hervor. Die Ortsgruppe Wetzlar, welche ebenfalls in den Räumlichkeiten in der Spinnereistraße untergebracht ist, wird bis Ende 2022 in ihre derzeit in der Renovierung befindliche neue Unterkunft auf dem Gelände der ehemaligen Sixt-von-Armin-Kaserne umziehen. Lippel hält eine gemeinsame Nutzung eines Gebäudes in der Braunfelser Straße Ecke Siegmund-Hiepe-Straße für möglich, in das die Wetzlarer Brandschützer für die Bauzeit der neuen Feuerwache 1 ausweichen.
Bei den Wahlen bestätigte die Versammlung das Oberhaupt des 3146 Mitglieder starken DLRG-Kreisverbandes, Peter Lippel, in seinem Amt. Des Weiteren wurden Laura Schneider und Laura Staaden Vize-Kreisverbandsleiterinnen, Helene von Plettenberg Geschäftsführerin und Thorsten Lebeau ihr Stellvertreter, Claudia Barnusch Schatzmeisterin, Heike Tossi Leiterin „Ausbildung“ und Max Hergeth ihr Stellvertreter, sowie Steffen Kunz Leiter „Einsatz“ und Nico Kubicki sein Stellvertreter.